In Extremo & Popcore

Donnerstag, 3. Dezember 1998, Karlsruhe (Substage)

Die Vorband POPCORE in der sehr gut gefüllten ehemaligen Fußgängerunterführung mitten in KA-Town war einfach nur Fehlplanung. Billiger Poserrock mit Frauengesang, also Musik, die in keinster Weise zur Hauptband gepaßt hat. Musik aus der Konserve wäre garantiert stimmungstauglicher gewesen, da vor Beginn des POPCORE-Auftritts eine bunte Rock 'n' Roll-Mischung aus den Boxen kam.

Bei IN EXTREMO kämpfte ich mich dann in die Mitte vor, rempelte beim Pogen aus Versehen einen psychisch gestörten Rocker an, der mir sogleich seinen Ellenbogen in die Fresse rammte, weshalb ich am nächsten Tag einen ziemlichen Schädel hatte. Er prügelte sich mit und verprügelte noch diverse andere bewegungsfreudige Konzertbesucher, wurde zum Schluß aber durch ein Rudel Mini-Punks zur Räson gekloppt.

Zurück zum musischen Geschehen: IN EXTREMO rocken wie Sau. Daher wurde der Eintritt wahrscheinlich auch kurzfristig noch auf 18 Mark erhöht. Der Sound war glasklar, es gab sehr wenige Spielfehler, die Ansagen waren locker-lustig und informativ, der Kontakt zum Publikum stimmte 100prozentig und die Einlagen zwischendrin erhöhten nur den Spaßfaktor. Akrobatik, brennende Würgehölzer-Wirbeleien, Feuerspucken (die Decke im Substage ist über der Bühne knappe 2 Meter hoch und war danach sehr verrußt), durchs Publikum reitende Dudelsackpfeifer und eine rotweintrinkende rothaarige Schönheit - bei welchem Song wohl? - auf der Bühne. Die 7 Ritter waren sehr bewegungsfreudig und so kam es auch im Publikum zum kanadischen Holzfällertanz neben wild rummoshenden Metallern neben in Trance getanzten Hippie-Frauen. Die Merchandise-Preise waren auch sehr fair und nachdem alle Lieder der CD sowie noch ein paar andere gespielt worden waren, trollten sich die Herren und ließen ein rundum begeistertes Publikum zurück. Der Titel Newcomer des Jahres sollte ihnen sicher sein.

Bone

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