Jimmy Barnes Jimmy Barnes live!

Dienstag, 14. August 2001, Köln (Prime Club)

Wer kennt sie nicht, die australische Rock-Legende COLD CHISEL? Naja, vermutlich viele, daher einige Infos vorweg: Die Combo um den sympathischen Schreihals Jimmy Barnes nahm Anfang der Achtziger einige hochklassige Rock-Scheiben auf und besaß down under eine Popularität, die der von etwa AC/DC oder ROSE TATTOO in nichts nachstand. Dummerweise war in Europa oder den Staaten davon nie viel zu merken, so dass dann auch COLD CHISEL irgendwann Geschichte waren. Das allerdings hinderte den guten Jimmy nicht daran, fortan unter eigenem Banner weiterzumachen. Er hat also schon einige Jährchen in der Szene auf dem Buckel; umso bemerkenswerter fand ich daher auch den Veranstaltungsort (der Prime Club ist mit einigen hundert Leutchen schon ausverkauft), zumal JIMMY BARNES auf dieser Tour ganze vier oder fünf Konzerte in deutschen Landen spielt.

Zunächst gab es allerdings zwei Vorbands, wobei erstere recht poppig klingt (haben wir von vor der Tür mitbekommen) und ihre Teilnahme wohl der Tatsache verdankt, dass Jimmys Tochter dort am Mikro steht. Wir haben es uns während dieser Vorbands jedenfalls beim legendären Mexikaner neben dem Prime Club (ist übrigens das ehemalige Luxor, für die älteren unter euch ...) bequem gemacht, mit deutschem Bier und mexikanischem Essen.

Gegen 21:40 Uhr sind wir dann in die Halle, die zwar gut gefüllt, aber nicht ausverkauft war, und nicht mal ein Bier später geht es auch schon los. Neben Jimmy himself und seiner Band findet man auch noch zwei Background-Sängerinnen auf der kleinen und gerade mal 50 Zentimeter hohen Bühne. Um es vorwegzunehmen: Auch Tochter Barnes tauchte zwischendurch auf der Bühne auf, um einen Song mit Jimmy im Duett zu singen. Eröffnet wurde der Reigen mit "Love & Hate" vom aktuellen Werk "Double Jeopardy", und danach gab es eine ausgewogene Mischung aus COLD CHISEL-Classics ("Rising Sun", "Khe Sanh", "Cheap Wine"), älteren Stücken aus Jimmys Solo-Karriere (etwa "Stone Cold" oder dem umjubelten "Working Class Man") sowie aktuellen Songs. Während also im Großen und Ganzen die Songauswahl sehr gelungen war, wurde natürlich auch das ein oder andere (meiner Meinung nach) schwächere Stück gespielt. Auch um Coversongs ("River Deep, Mountain High") war man nicht verlegen. Zur Show ist zu sagen, dass die Songs - wie gewohnt - sehr aggressiv und energiegeladen umgesetzt werden; der Mann gibt immer noch alles auf der Bühne, allerdings ist dieses "alles" wohl nicht mehr so viel, wie man von den Videos oder eventuellen früheren Shows her kennt.

Dennoch war es eine gute Show, bis ... ja bis nach nur 65 Minuten die Band die Bühne verließ. Sie kamen zwar wieder, um zunächst eine mir unbekannte Zugabe und dann - nach nochmaligem Bühne-verlassen - den thematisch dann wohl passenden COLD CHISEL-Song "Goodbye" zum Besten zu geben, aber nach noch nicht mal achtzig Minuten war dann endgültig Schluß. Klar, dass dies eine gewisse Enttäuschung bei uns zurückließ, zumal die Karte mit 38,- DM nicht ganz billig gewesen war. Okay, den Preis verstehe ich, da die Jungs ja nicht aus Köln-Deutz, sondern eben aus Australien kommen, aber dennoch hatte ich eher mit einer zweistündigen Show gerechnet.

Die Enttäuschung haben wir dann der Einfachheit halber direkt wieder beim Mexikaner nebenan runtergespült, so dass es letztendlich auch egal war, dass wir die letzte Bahn nach Bonn verpaßten und uns eine auch nicht ganz billige Taxifahrt erst gegen halb drei morgens nach Hause brachte.

Restless

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