Heavy Summer Night 2000

der Hard 'n Heavy's Rhein-Sieg (14. - 16. Juli, Oedingen)

Es war mal wieder soweit: die Hard 'n Heavy's Rhein-Sieg hatten eingeladen, und zwar auf den Grillplatz in Oedingen, der zwar Kult ist, weil direkt neben einer ehemaligen Müllkippe gelegen, aber ansonsten alle Annehmlichkeiten bietet, die man von einem Grillplatz erwartet: sanitäre Anlagen, großer überdachter Bereich inkl. Grill, Zeltwiese etc. Also kamen auch alle - vor allem der Regen! Aber der Reihe nach.

Freitag 14. Juli - Nachdem wir die einzige längere Regenpause des Nachmittags abgewartet hatten, um mit meiner mittlerweile leicht altersschwachen Yamaha den Weg nach Oedingen anzutreten, kamen wir am späten Nachmittag am Ort des Geschehens an. Es war noch recht leer, was aber normal ist, da den Freitagabend traditionell nicht so das große Partygeschehen auszeichnet, sondern eher das gemütliche zusammen-ein-Bierchen-trinken. Aus dem einen wurden schnell mehrere, und so wurde es ein recht gemütlicher Abend, der nur durch den (zum Glück nicht durchgehenden) Regen etwas beeinträchtigt wurde. Die beiden Livebands an diesem Freitag gaben sich Mühe, das Publikum zu begeistern, und die Leute nahmen die Mucke gerne auf. HEADLESS und ZADOK hießen die Bands des Freitags, und letztere fielen mir recht positiv auf. Nichtsdestotrotz war der Freitag halt eher verhalten - was nicht heißen soll, dass es uns Samstag morgen wirklich gut ging ...

Was aber wohl auch mit der Tatsache zusammenhing, dass es letztendlich doch vier Uhr morgens war, bevor wir ins Zelt krochen. Da Schumi, der Wahnsinnige, schon morgens um acht rumlief, um Freiwillige zum Frühstück (= Rührei) machen zusammenzutrommeln, war dieses natürlich längst alle, bevor wir gegen 11 aus unseren Schlafsäcken krochen, so dass wir uns zunächst mit pappigen Brötchen zum Kaffee zufriedengeben mußten. Da erschien es nur logisch, diese eher kümmerliche Auswahl schon am frühen Nachmittag wieder gegen Bier und Steaks einzutauschen.

Der Fetenplatz der Hard'n Heavy's am Nachmittag.
Im HIntergrund die überdachte Bier- und Grilltheke,
am linken Bildrand die Bühne von hinten.


Früher Nachmittag war es dann auch, als sich der Fetenplatz langsam mit bekannten und weniger bekannten Gesichtern aus der Bonner Hard & Heavy-Szene füllte: Kran, Schwede, Altöl, Old Pilz - alles Gestalten, die man in unregelmäßen Abständen auf irgendwelchen Szeneparties sieht. Daneben tauchten auch viele Leute des HRC Bonn auf. Ganz zu schweigen vom engeren Umfeld der Hard'n Heavy's, das natülich auch vertreten war. Wenn auch zum Teil recht unstandesgemäß: Guido und Edith hatten sich eigens für dieses Wochenende einen Kastenwagen gemietet, der genügend Platz zum Schlafen bot - ob da ein Zelt nicht billiger gekommen wäre? Egal - es wurde ein recht gemütlicher Nachmittag, mit langen Gesprächen über Musik, Motorräder, und die Szene im allgemeinen. Und mit dem beliebten Jacke an-Jacke aus-Spiel: Kam die Sonne hinter den Wolken hervor, wurde es direkt richtig warm, verschwand sie wieder, war's halt auch mit der Wärme wieder vorbei.

Trotz des mäßen Wetters hatte sich der Platz bis zum frühen Abend recht gut gefüllt, und etwa 100 - 150 Leutchen werden wohl dagewesen sein, als NOTHAMMER den Reigen der Live-Bands eröffneten. Mit ihrem deutschsprachigen Heavy Rock schafften sie es zwar nicht, alle Besucher in den überdachten Bereich vor der Bühne zu locken (viele wollten wohl die letzten trockenen Momente des Samstags unter freiem Himmel verbringen), aber Stimmumg machten sie trotzdem.

Während der Live-Musik - wie hier bei DELIRIOUS -
war mächtig Stimmung vor der Bühne


Mit DELIRIOUS aus Hamm ging es dann dem ersten musikalischen Höhepunkt des Abends entgegen. Die Band um den etwas - ähem - übergewichtigen Frontmann Betty (der einen "Kollegen" von der Bühne runter mit "Wir Dicken sterben nie aus." begrüßte) legte sich von Anfang an mächtig ins Zeug und wußte mit ihrem schnellen Thrash Metal zu gefallen. Gut, sie hatten den Vorteil, dass es mittlerweile mächtig angefangen hatte zu regnen, so dass sich alle vor der Bühne versammelten - dennoch läßt sich nicht leugnen, dass der Großteil der Anwesenden ordentlich Spaß mit der Mucke hatte. In den ersten Reihen ging richtig die Post ab: Da bangten die Köpfe und kreisten die Haare. Als Extra-Bonbon gab's noch den IRON BUTTERFLY-Klassiker "In A Gadda Da Vida", den - diese Vermutung sei mir mal gestattet - viele der jüngeren Anwesenden wohl aber eher von der SLAYERschen Version her kennen.

PERSONAL WAR standen dem in nichts nach. Musikalisch verfolgen sie eine ähnliche Linie, wirken jedoch etwas "gemäßigter". Über eine Stunde lang wußten sie die Anwesenden mit ihrem Power- und Thrash Metal zu begeistern. Aber auch die Hard 'n Heavy's ließen sich zu ihrer Party nicht lumpen. Den Trockeneisnebel gab's ganz manuell aus einem Eimer (mit anschließender Trockeneis-Schlacht der Leute links und rechts der Bühne), Schwazze sprach auch noch ein paar Worte ("Danke, dass ihr alle gekommen seid blablabla usw."), und zum Schluß kamen auch einige der DELIRIOUS-Musiker erneut zu einer Jam-Session mit PERSONAL WAR auf die Bühne. So nebenbei wurden auch ganz normale Partygäste am Mikro gesichtet ...

Nach den Live-Auftritten ging es mit Konservenmucke weiter bis zum Sonntag mittag. Ein kleiner Wermutstropfen: Aufgrund der aktiveren (und jüngeren) Neu-Mitglieder blieben leider viele alte Metal-Klassiker auf der Strecke (d.h. wurden nicht gespielt, weil einfach nicht dabei), und der Musikschwerpunkt lag auf neuerem Material. In Anbetracht des Besucherquerschnitts ("Heavies aus drei Jahrzehnten ...") könnte man das vielleicht im nächsten Jahr besser machen.

Natürlich waren wir auch am Sonntag wieder zu spät zum Rührei, und es regnete auch wieder. Dennoch eine alles in allem gelungene Fete.
Kompliment an die Hard 'n Heavy's!

Restless

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