OverKill

Still in the underground?

(Interview mit Bobby Ellsworth & D.D. Verni, August 1997)

Nachdem ich am gestrigen Abend in einer meiner Lieblingskneipen in Bonn heftigst abgestürzt bin, quäle ich mich heute mit einem mittelprächtigen Kater und quasi ohne Vorbereitung nach Köln zur Popkomm - wo ich auch noch zwanzig Minuten nach dem vereinbarten Interviewtermin eintreffe - um Bobby "Blitz" Ellsworth und D.D. Verni zu treffen. Deren Combo OVERKILL hat nicht nur zum einen vor einer Woche auf dem Wacken Open Air einen erstklassigen Gig abgerissen, sondern zum anderen auch mit "From The Underground And Below" ein neues Album parat, in das ich allerdings zum Zeitpunkt des Interviews nur einmal kurz reingehört hatte.

Begeben wir uns also zunächst mal an die Aufarbeitung der in der Tat beeindruckenden Live-Performance der Band. Zu Anfang will ich jedoch erst mal wissen, wie den beiden das Wacken Open Air gefallen hat ...

Wir hatten ein klasse Wochenende. Die Bands waren gut, unser Auftritt war gut, das Wetter war einmalig, was wollen wir mehr? Ich meine, das war immerhin unser erstes Open Air-Festival in Deutschland.

Habt ihr irgendwelche Reaktionen auf euren Gig mitbekommen?

Nur von einigen wenigen. Aber dem Publikum gefiel es, und das ist die Hauptsache. Uns hat's auch gefallen, und das ist der nächst wichtige Punkt. Wie hat's dir denn gefallen?

Ich weiß zwar nicht, ob's den Leser interessiert, aber ich war zufrieden. Und das nicht nur mit OVERKILL, sondern mit dem gesamten Festival. Freitags gab's halt mehr Black Metal, Samstag dagegen mehr normalen Metal. Und der Samstagnachmittag war genial: U.D.O., ihr, HAMMERFALL...

Ja, U.D.O. waren echt geil. Und MOTÖRHEAD.

MOTÖRHEAD fand ich nicht so überzeugend. Die hatte ich Ende letzten Jahres das letzte Mal gesehen, da waren sie wesentlich besser. Vielleicht war Lemmy betrunken. Keine Ahnung. Blitz, dein Stageacting ist da schon ganz was anderes...

Hm...ja, es ist sehr genau einstudiert. (grinst)

Jaja, natürlich. Nein, im Ernst: Denkst du im Vorfeld darüber nach, wie du dich auf der Bühne zu bewegen gedenkst, oder entsteht das alles ganz spontan?

Blitz live in Wacken 1997 Es ist schon spontan, aber vieles entwickelt sich von Show zu Show, abhängig davon, wobei ich mich gut fühle, welche Songs wir spielen und so. Aber im Prinzip kommt dieses Stageacting ganz spontan aus mir raus. Es passiert einfach, wenn ich vor der Menge stehe. Ich konzentriere mich dabei jedoch nicht auf diese Menge, sondern eher auf mich. Was ich dann rüberbringe, ist weniger das, was ich singe, als vielmehr das, was ich nicht singe. Und je mehr ich mich bewege, desto besser fühle ich mich.

Das wirkt alles sehr kraftvoll und durchtrainiert. Machst du irgendwelchen Sport, um in Form zu bleiben?

Nein, nur die Live-Auftritte. Aber umgekehrt liege ich zuhause auch nicht ständig vor dem Fernseher rum wie andere Leute.

Ich habe überlegt, ob es vielleicht auch damit zu tun haben könnte, daß du eventuell aufgehört hast zu rauchen. Vor ein paar Jahren habe ich euch schon mal live gesehen, da hattest du auf der Bühne noch ständig eine Kippe in der Hand.

Ja? (lacht) Nein, ich rauche immer noch. Aber du erinnerst mich an etwas.

Und damit greift der Kerl in seine Tasche und macht sich erstmal eine Zigarette an, um meine diesbezüglichen Vermutungen sprichwörtlich im Keim zu ersticken. Tja, da hätte ich als Nichtraucher wohl mal besser meine Schnauze gehalten.
Vermutungen der anderen Art legt der Titel des neuen OVERKILL-Albums "From The Underground And Below" nahe. Das bestätigt mir der qualmende Vocalist dann auch:

Der Titel ist eigentlich selbsterklärend. Die Band startete im Underground, und da blieb sie während der ganzen Jahre auch, unabhängig davon, wie populär wir gerade waren. Wir haben alle Stationen unserer Karriere als Underground-Band erlebt. Für uns war es gleich, ob wir gerade angesagt waren oder nicht. Was für uns zählt, ist nur die Musik, die wir letztendlich auf unsere Scheiben packen. Und das ist auch gut so, denn wenn wir anfingen, darüber nachzudenken, was die Leute hören wollen, dann könnten wir keine OVERKILL-Platten mehr machen. Dann würden wir MACHINE HEAD- oder TYPE O-Platten schreiben. Das alles hält unser Augenmerk auf den Dingen, die wir machen wollen, und darauf, daß wir aus dem Underground kommen. So, und mit diesen Informationen sollte der Titel für dich und für die Leser wirklich selbsterklärend sein.
D.D.: Der Titel selbst ist schon ziemlich alt. Ich trage diese Idee schon einige Jahre mit mir rum. und jetzt haben wir uns halt entschieden, ihn für diese Scheibe zu verwenden.

Bereits vor der letzten regulären CD, "The Killing Kind", sind zwei neue Gitarristen zur Band gestoßen: Sebastian Marino und Joe Comeau. Haben die beiden mittlerweile denn Einfluß auf das Songwriting?

Blitz: Im Allgemeinen schreibt D.D. die Musik, und von mir stammen die Lyrics. Klar steuern die beiden jetzt auch ihre Einflüsse bei, aber sie schreiben keine kompletten Songs. Ihr Einfluß wirkt sich ganz natürlich dadurch aus, wie sie ihre Parts interpretieren. Sie machen auch schon mal ihre Vorschläge, einzelne Riffs betreffend. Aber im Wesentlichen übernehmen nach wie vor D.D. und ich das Songwriting. Der Grund dafür ist, daß speziell unser beider Songwriting ein Teil dessen ist, was OVERKILL ausmacht, wie die einzelnen Songs sich entwickeln, wie sie konzipiert sind. Und das ist eine Art Kombination aus älterem Metal und Punk Rock. Und wenn da noch ein anderer Songwriter im Spiel wäre, würde das diese Balance zerstören.

Aber früher lief das doch noch anders ab, oder?

Ja, auf den ersten vier Alben, da hat Bobby Gustafson noch einen Teil des Materials geschrieben, aber seit "Horrorscope" machen D.D. und ich eigentlich alles. Außer bei "I Hear Black". Aber unmittelbar, nachdem dieses Album fertiggestellt war, hatten wir eingesehen, daß wir besser wieder zur vorherigen Arbeitsweise, nämlich mit D.D. und mir als Songwriter, zurückkehren sollten, was wir dann auch getan haben.

Kommen wir mal zur neuen Scheibe. Das Teil klingt etwas langsamer und etwas melodischer als euer älteres Material. Wie kommt es zu diesen Unterschieden, sofern sie - eurer Meinung nach - denn vorhanden sind?

Nein, es ist exakt dasselbe, nur andere Titel, hahaha.
D.D.: Eigentlich sind die letzten beiden Scheiben schwer zu vergleichen. Ich meine, das ist doch wie Äpfel und Orangen (naja, immerhin beides Obst - d. Verf.). Es ist dieselbe Band, aber eine ganz andere Sache. "The Killing Kind" war ein ganz spezielles Album, und dies ist ein ganz spezielles Album. Es ist eine ganz andere Ansammlung von Songs. Wir haben auf dieser Scheibe einige Sachen ausprobiert, die wir auf "The Killing Kind" nicht gemacht haben. Ich vermute einfach, es hat ein paar mehr Grooves, ist ein bißchen langsamer, enthält wohl auch hier und da ein bißchen sinnloses Zeug, aber ... das trifft für einige Songs zu, nicht für alle. Du kannst diese Scheibe einfach nicht mit einer anderen vergleichen. Dies ist einfach eine neue Platte, und sie ist, wie sie ist.

Habt ihr denn mehr Songs geschrieben als die auf der Scheibe, und habt für den Release einfach die besten ausgewählt?

No, that's all!

Ich habe zwar nicht die geringste Ahnung, warum die zwei jetzt brüllen vor Lachen, aber irgendwie scheinen sie meine Frage unheimlich komisch zu finden. Naja, zumindest bekomme ich dann doch noch eine tiefsinnigere Antwort...

Blitz: Wir haben nie übermäßig viele Songs. Daher benutzen wir alles, was da ist. Es gibt demnach bisher auch nur sehr wenige OVERKILL-Songs, die nicht veröffentlicht wurden.
D.D.: Wir bringen unsere Scheiben immer ziemlich schnell unter Dach und Fach, und lassen nicht erst drei bis vier Jahre dazwischen vergehen. Wir wollen Platten lieber regelmäßig rausbringen, daher haben wir auch keine Unmengen an Songs.

Fangt ihr direkt nach einem fertigen Album wieder an, neue Songs zu schreiben, oder macht ihr das eher recht kurzfristig, bevor's ins Studio geht?

Nur am letzten Donnerstag vor dem Studiotermin, haha. Nein, es braucht schon das ganze Jahr, um die Musik fertigzustellen. Ich nehme eigentlich ständig irgendwelche Riffs oder Teile von neuen Songs auf, und wenige Monate, bevor der Studioaufenthalt geplant ist, werfe ich alles zusammen und bastle Songs daraus. Zusammen mit den Gitarristen und dem Schlagzeuger studiere ich sie dann ein und nehme sie auf. Das fertige Tape schicke ich an Blitz. Danach geht das Teil ein paar Mal hin und her und wird dabei mehr und mehr verfeinert, bis zur fertigen Scheibe eigentlich.

Ihr trefft euch demnach nicht regelmäßig, um gemeinsam zu proben?

Blitz: Nein, denn wir mögen uns alle nicht besonders, haha.
D.D.: Die einzelnen Bandmitglieder leben mehrere Stunden voneinander entfernt.
Blitz: Nachdem dieses Tape prinzipiell fertig ist, arbeitet jeder noch ein bißchen an seinen Parts, dann proben wir noch etwa einen Monat lang, und gehen schließlich ins Studio. Aber weil eben ständig Tapes kursieren, ist jeder von uns immer auf dem neuesten Stand, wie es mit den Songs vorangeht. Ich meine, wir leben in einer modernen Welt. Ich kann auf einer 4-Spur-Anlage aufnehmen, und binnen 24 Stunden sind die Aufnahmen bei D.D., so daß keine Zeit verloren geht. Im Endeffekt ist es halt so, daß wir D.D.s Interpretationen der Songs hören, uns Gedanken dazu machen und dann die Grundform der Songs unseren Meinungen entsprechend verändern. Im Studio sind wir dann allerdings auch noch recht spontan. Entweder nehmen wir einen Song auf, so wie er steht, oder wir verändern einzelne Teile quasi aus dem Stehgreif. Aber das wirkliche Nachdenken über die Songs geschieht bereits im Vorfeld. Meistens betreten wir das Studio, drücken quasi direkt den Aufnahmeknopf, und los geht's. Und wenn die Arbeit getan ist, schalten wir alles aus und fertig.

Wenn man sich die Entwicklung der Musik auf euren Scheiben anschaut, fällt trotz allem auf, daß sich die neueren Sachen gar nicht sooo sehr von denen der Anfangstage unterscheiden. Andere Bands machen da viel drastischere Entwicklungen durch, und danach befragt, antworten sie: "Wir werden älter." Was ist in eurem Fall der Grund für diese relative Konstanz?

Wir werden jünger, haha. Nein, wir haben einfach nicht vergessen, wo wir herkommen. Tatsächlich ist es so: Wenn du die erste OVERKILL-Platte hörst und die neue, so ist da schon ein großer Unterschied. Es klingt beinahe wie zwei unterschiedliche Bands. Aber die Weiterentwicklung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Platten ist jeweils nur eine kleine, über mehrere Platten hinweg summieren sich die Unterschiede letztendlich aber doch auf. Wir behalten unsere Wurzeln, unsere Integrität, unser Grundkonzept, aber gleichzeitig experimentieren wir mit verschiedenen Dingen, die die Band voranbringen. Aber nicht so plötzlich, daß wir jetzt eine Doom-, Death-, Gothic- oder was-auch-immer-Band wären. Oder ROCK BITCH, hahaha.

Hm, was denkt ihr denn über ROCK BITCH?

Was zum Teufel meinst du mit "Was denkt ihr denn über ROCK BITCH?" Auf alle Fälle würde ich die Bühne nach ihnen nur noch in Gummistiefeln betreten.
D.D.: Die Bassistin war aber echt gut, nicht wahr?
Blitz: Also, mir ging der Auftritt ziemlich am Arsch vorbei. "Okay, we're gonna fistfuck this girl now!" Hey, ist das nicht absolut romantisch?

Wie Sau. Also, ich habe mir nicht die ganze Show angesehen. Ich war eine Viertelstunde da, sagte mir dann, daß ich wohl alles gesehen hätte, und bin gegangen.

Ging mir genauso. Später habe ich dann gehört, daß jemand auf jemand anderes gepißt hätte und ähnliche Dinge.

Nach diesem kleinen Exkurs zu den Musiker-Kolleginnen von ROCK BITCH wollte ich den beiden aber doch noch ein paar Worte zur neuen Platte entlocken. Die enthält auch einen balladeskeren Song namens "Promises", der etwas untypisch für OVERKILL ist. Worum geht's da?

Eine weichere und sanftere Seite von OVERKILL, haha. Wir sind nunmal komplette Persönlichkeiten, die auch andere Seiten haben. OVERKILL ist halt nicht nur eine einzige spezielle Richtung, und das ist es auch niemals gewesen. Das ist eine der guten Seiten an uns. Wir unterscheiden uns von anderen Bands, weil wir eben anders sind: wir hatten nie einen Bay Area-Sound, wir hatten nie einen New York-Sound, wir hatten einfach einen OVERKILL-Sound. Klar, es steckt eine Menge Energie darin, aber Energie ist nicht alles. Ich denke, wenn wir Songs schreiben, wollen wir die Höhen und Tiefen zeigen, und ein gewisses Maß an Diversität. Und dieses Album ist so vielfältig, weil um dich herum auch eine gewisse Vielfalt herrscht. Es ist eben alles nicht nur schnell, nicht nur heavy, nicht nur Groove. Daher auch dieser eine aus dem Rahmen fallende Song, ob du ihn nun magst oder nicht. Ich habe die Arbeit an diesem Song jedenfalls genossen. D.D. schreibt großartige Power-Balladen, so daß ich speziell Songs wie diesen recht schnell fertigstellen kann. Das ist einfach ein anderer Aspekt von uns. OVERKILL bewegen sich auch nicht in irgendeine Richtung. Unsere Richtung ist richtungslos, und ist auch nicht die Richtung der Musik-Industrie. Unsere Richtung ergibt sich einfach daraus, was wir tun, und was wir entscheiden. Und daß das richtig ist, haben wir wohl auch durch unsere neun Platten bewiesen. Darin gibt es auch keinen Trend, außer vielleicht den der Trendlosigkeit. Um es nochmal auf den Punkt zu bringen: das ist einfach eine andere Seite von OVERKILL.

Wie sieht's denn mit den Texten aus? Blitz, kannst du mir einen kleinen Überblick geben, worum es darin geht?

Sie sind aus einer persönlichen Sichtweise heraus geschrieben. Um es in einem Satz zu sagen: Ich schreibe normalerweise über Dinge, die mich aufregen. Das, was mich aufregt, kann natürlich für andere Leute völlig normal sein. Aber vermutlich nicht für unsere Hörer. Ich denke, daß wir unseren Hörern recht ähnlich sind, da diese wohl dieselben Probleme haben wie wir, dieselben Ängste usw. Dadurch können sich die Fans auch mit unseren Texten identifizieren. Auch wenn ich nicht so ganz konkrete Texte schreibe, sondern es ein bißchen abstrakter ausdrücke, um es interessanter zu machen. Aber das entstammt alles reellen Dingen. Etwa Ängste, die ich in meinem Leben bewältigt habe, oder welche, die ich nicht bewältigt habe; Dinge, die ich geleistet habe, oder versucht habe und daran gescheitert bin. Einfach das Gute, das Schlechte und das Beschissene, das mir persönlich passiert ist. Das Niederschreiben dieser Dinge ist wie eine Therapie für mich. Ich schreibe es aber etwas verallgemeinert auf, so daß sich eben andere Leute, die die Songs hören, damit identifizieren können.

Du drückst also einfach deine Gedanken und Gefühle aus und willst nicht etwa jemandem erzählen, was er zu denken oder zu tun und zu lassen hat?

Ich will ihnen erzählen, daß sie alle Kirchen niederbrennen sollen, haha. Nein, ich will ihnen erzählen, daß sie alle Leute, die Kirchen abfackeln, anzünden sollen. Nein, auch Quatsch, die Texte haben eher einen sozialen Charakter als einen politischen. Klare politische Statements gibt es eigentlich kaum, es ist, wie gesagt, eher persönlicher Natur.

Du hast Kirchen erwähnt. Wie ist Deine Meinung zur Religion?

Hm ... sagen wir mal: Ich glaube an Gott.

Mehr will Blitz dazu offensichtlich nicht sagen. Sei's drum. Also frage ich mal D.D., ob er eine Meinung zu dem Thema hat.

Meine Meinungen dazu sind zu zahlreich, um sie hier zu erwähnen.

Also auch beim Bassisten Fehlanzeige. Naja, dem Sänger kann ich dann doch noch ein paar Statements entlocken:

Wenn du dir die Lyrics anschaust, bemerkst du vielleicht die Verwendung religiöser Symbole. Die dienen aber nur der Beschreibung, ich will nichts predigen. Die Religion ist natürlich sehr machtvoll. Es ist vermutlich die machtvollste Bewegung dieses Planeten. Durch sie werden Kriege begonnen, beendet, oder am Laufen gehalten. Von diesem Standpunkt aus ist Religion faszinierend. Ansonsten möchte ich mich zu dem Thema nicht äußern.

Unterscheiden sich denn die Lyrics der vorhin erwähnten Ballade "Promises" von denen der übrigen Songs?

Ich habe im Oktober 96 einen Freund verloren. Der Text ist an eine Unterhaltung angelehnt, die ich mit ihm geführt habe. Es ist also eine Art Huldigung an diesen Freund und an das Ereignis seines Verlustes. Also nur eine Erinnerung.

In diesem Moment rächt sich meine 20-minütige Verspätung von vorhin: Blitz muß nun zu einem anderen Interviewtermin. Aber da mir D.D. weiterhin zur Verfügung steht, nutze ich die Zeit und löchere ihn noch mit ein paar allgemeineren Fragen.
Wie ist denn die OVERKILLsche Einstellung zu Coversongs?

Da hatten wir schon den ein oder anderen in unserer Karriere. Zum Beispiel "Sonic Reducer" auf dem ersten Album. Später haben wir auch mal "Hole In The Sky" von BLACK SABBATH gecovert. Auf "Horroscope" war "Frankenstein" ein Coversong. Der ist in Europa vielleicht nicht so bekannt, war aber ein großer Hit in den USA. Während der Aufnahmen zu "From The Underground And Below" haben wir auch noch zwei Coverversionen eingespielt, die wir vor allem für Single-B-Seiten verwenden wollen, nämlich "No Feelings" von den SEX PISTOLS und "Space Truckin'" von DEEP PURPLE. Kennst Du die Songs?

Nur letzteren. Den hatte aber bereits die White Metal-Combo VENGENCE RISING vor einigen Jahren mal eingeprügelt. Habt ihr denn eine Thrash Metal-Version dieses Songs aufgenommen?

Naja, er ist dem Original zwar ähnlich, aber doch verschieden (Aha! - d. Verf.) und wird auf dem Japan-Release der neuen Scheibe landen.

Entsprechen denn diese Coversongs deinem persönlichen Musikgeschmack?

Ich höre alle möglichen unterschiedlichen Bands. Eigentlich aber nichts, was nicht Metal oder heavy ist. Zum Beispiel höre ich Sachen wie die RAMONES, WHITE ZOMBIE, SLAYER und so Zeug.

Woher nimmst du als Hauptsongwriter der Band denn die Inspiration für ein bestimmtes Riff oder gewisse Songstrukturen?

Das ist schwer zu sagen. Manchmal spiele ich auf meiner Gitarre, und irgendeine Folge von Akkorden will mir dann nicht mehr aus dem Kopf raus. Das ist mir eigentlich am liebsten. Inspiriert in dem Sinne wirst du natürlich dadurch, daß du über die Jahre hinweg alle möglichen Platten und Stücke zu hören bekommst. Und wenn du ein Riff im Kopf hast, dann weißt du manchmal gar nicht, woher, aber fängst an, einen Song daraus zu schreiben. Es ist irgendwie ein langer Prozeß, und nur sehr schwer zu erklären.

Damit soll's dann aber auch genug sein. Was ich noch erfahre, ist, daß es im Januar/Februar eine OVERKILL-Tour geben wird. Am liebsten würden die Jungs ja als Support für JUDAS PRIEST durch die Lande ziehen, aber das ist beileibe noch nicht druckreif. Ansonsten käme eine Headlinertour in Frage, bei der man aber gleich mehrere Bands mitnehmen will. Aber da momentan noch nichts feststeht, hat D.D. nur folgende Empfehlung an die deutschen Fans:

First enjoy the record!

Restless

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