Die NWOBHM-Veteranen von SAXON hatten es - außer in ihren Anfangstagen,
also vor 20 Jahren - eigentlich nie besonders eilig damit, neue Scheiben zu
veröffentlichen. Diesmal dauerte es fast drei Jahre, bis der Nachfolger
zum zwar nicht schlechten, aber auch nicht besonders interessanten
"Killing
Ground"
im Kasten war.
Man durfte also gespannt sein, was die Briten dieses Mal zu Stande gebracht
haben. Und der Opener "Witchfinder General" scheint direkt klar
machen zu wollen, dass man dieses Mal nix halbgares abliefern, sondern
Nägel mit Köpfen machen will. Weiter geht's mit dem genauso
überzeigenden "Man And Machine". Ich weiß auch nicht, was im
SAXONschen Songwriting den Unterschied macht zwischen Songs, die gut sind, und
solchen, die gut und interessant sind und dadurch den die Differenz zwischen
einer mäßigen und einer guten Platte ausmachen. Denn der durch ein
Intro eingeleitete Titeltrack überzeugt genauso durch gutes
Riffing und interessante Melodien. Das folgende "Beyond The Grave"
besticht durch eher SAXON-untypische Melodylines, während
"Justice" ein wenig abfällt. Bis auf den etwas schwächeren
Abschlußtrack
"Flying On The Edge" kann der Rest der Scheibe dann wieder voll
überzeugen, von Krachern wie "To Live By The Sword" oder
"English Man'O'War" über die ultrakurze Ballade "Jack
Tars" bis zum epischen "Searching For Atlantis" - meiner
Meinung nach der beste Song der Platte - ist jeder Wurf ein Treffer.
Im Großen und Ganzen muß man sagen, dass "Metalheart"
im Vergleich zum Vorgänger interessanter und auch einen guten Zacken
härter ausgefallen ist, was
zum Teil wohl auch ein Verdienst der besseren Produktion ist, bei der
der unter anderem durch BLIND GUARDIAN bekannte Charlie Bauerfeind an den
Reglern saß. Für Fans sowieso ein Muß, aber auch für
alle anderen Metaller eine unbedingt hörenswerte Scheibe.
Homepage:
www.Saxon747.com
Seit dem 2001er Album
"Mother
Earth",
das die Band
seinerzeit deutlich gereift zeigte und ihr verdientermaßen so etwas
wie den internationalen Durchbruch bescherte, ist viel Zeit vergangen. Diese
Zeit wurde mit diversen Singles überbrückt - eine sicher etwas
fragwürdige Veröffentlichungspolitik. Wenn man jedoch annimmt, dass
diese Zeit ins Songwriting investiert wurde, muß man ganz klar
feststellen: Das Warten hat sich gelohnt. "The Silent Force" ist
ein würdiger Nachfolger geworden, der zwar einige Durchläufe braucht,
um alle Feinheiten zu offenbaren, aber dann den Hörer ein ums andere Mal
mit offenem Mund ob der Schönheit der Songs zurückläßt.
Mehr noch als auf vorhergehenden Releases ist es vor allem Sharon den
Adels fantastische Stimme und die Gesangsmelodien, welche den Gesamtsound von
WITHIN TEMPTATION dominieren. Während in einem Großteil der Songs
ruhige, streicher- und klavierunterlegte Passagen dominieren, kommt auch der
Bombast nicht zu kurz, der sich immenser Orchesterunterstützung erfreut und
durch den Mix der Scheibe noch betont wird. Und wenn auch die Gitarren an
Dominanz eingebüßt haben, ist es nach wie vor Metal, den die
Holländer fabrizieren, was vor allem in den härteren Songs wie
dem vorab ausgekoppelten "Stand My Ground" oder "It's The
Fear" deutlich wird. Und trotz der Vielzahl an ruhigen, melodischen Songs
oder Balladen ist man weit davon entfernt, in poppige Gefilde abzudriften.
Irgendwelche Anspieltipps anzugeben, erübrigt sich, da alle Songs auf ihre
Weise gut sind. Bombast-Liebhaber mit einem Hang zu ruhigeren Klängen und
schönen Melodien sollten hier zuschlagen.
Homepage:
www.Within-Temptation.nl
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