Grip Inc., Skinlab & Kill II This

Mittwoch, 4. Juni 1997, Ludwigsburg (Rockfabrik)

Für diese Fahrt habe ich mir den Passat meines Alten Herrn geliehen, da ich bei meiner Rostlaube doch etwas skeptisch war, ob mir nicht unterwegs das Radlager um die Ohren fliegt. Ich bin extra später los, da ich mit ähnlichen Verspätungen wie bei EXODUS gerechnet habe, aber KILL II THIS enterten Punkt acht die Bühne. Die Ex-Powermetaller CHINA BEACH boten PANTERA-Mucke, allerdings zehnmal besser als die Ami-Affen. Vor allem der Sänger konnte mit seinem sehr variablen Organ selbst einen Trendhasser wie mich überzeugen. Der KILL II THIS-Stoff war stark mit Samples unterlegt, der Gítarrist rotzte dazu ein geiles Brett und der sehr bewegungsunfreudige Bassist mit Adidas-Knöpfhosen (!) groovte ganz gut durch das Set. Als Powermetaller waren sie mir lieber, aber genervt haben sie nicht.

Im Gegensatz zu SKINLAB. Als ich am Merchandise-Stand ihre Shirts sah, kam mir schon wieder das große Kotzen und diesesmal durften sie auch noch 45 Minuten spielen. Sie hatten zwar mehr Resonanz vom Publikum, aber ich kann sie immer noch nicht leiden.

Gegen zehn begannen dann GRIP INC. ihr 75-minütiges Set. Mister Chambers ganz in schwarz mit langem Mantel, beeindruckend wie immer. Dave Lombardo spielte sich den Arsch ab, bei seinem Solo stand ich einfach nur noch da und staunte, denn was der Mann da bot, ist im Heavy-Bereich einmalig. Waldemar Sorychta ist das Tremolo runtergefallen und als keiner von den Roadies kam, hatte ich die große Ehre, das Teil aufzuheben und ihm in die Hand zu drücken. Außer "Monster Among Us" vom Debut spielten GRIP INC. ALLE Lieder, insgesamt 22 Songs, dazu noch eine geile Version von "Paint it Black" von den STONES und ein Knüppel-Lied, das sich "Don´t drag me down" nannte. Die Soli klangen immer etwas dünn, da die zweite Gitarre halt doch einfach fehlt. Der neue Basser fügte sich gut ins Bild ein und bangte im EXODUS-Shirt wild auf der Bühne rum. Von Rockstar-Gehabe war nicht viel zu verspüren, es wurden großzügig Hände geschüttelt und sich nach jedem Lied artig bedankt. Auffallend war, daß immer drei Lieder am Stück gespielt wurden. Das Publikum war gut und zahlreich anwesend, obwohl ich mit ausverkauftem Haus gerechnet hatte. GRIP INC. überzeugten mich voll und ganz, aber die Songs vom Erstling sind live einfach viel geiler als die neuen Stücke.

Egal, der Gig war klasse, thrashig, eingängig und sein Geld wert. Und am Merchandise-Stand gab es handsignierte "Nemesis"-Promos in voller Länge für nur 15 Eier.

Bone

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